Anahitas Tanzweg

«Als alles 1987 anfing, war es Liebe auf den ersten Hüftschwung.

Damit begann ein Tanzweg, der meinen Körper in Form, meinen Geist

wach und meine Seele gesund hält.»

 

Neben ihrem naturwissenschaftlichen Studium unterrichtete sie am

Anfang als Dozentin im Hochschulsport der Universität Kiel sowie im

OKiT Kiel e.V. (Verein für Orientalische Kultur im Tanz), dessen

Mitbegründerin sie war. Zahlreiche Auftritte führten sie damals schon

ins europäische Ausland. Und sie kann von sich sagen, dass sie wohl weltweit

die einzige Orientalische Tänzerin ist, die auf 75 Grad Nord in der

Grönlandsee eine Performance gegeben hat, und zwar auf einer Forschungsfahrt

mit der FS METEOR. Eigentlich hatte sie damals die Weichen für meine Hochschulkarriere ja schon 

gestellt und strebte eine Habilitation an. Doch die übergeordnete Instanz hat die Weichen einfach umgestellt. Na, wenn das kein Zeichen war!? ... Und das Tanz und Naturwissenschaft zusammenpassen, haben schon Isadora Duncan (Ausdruckstanz) und Ernst Haeckel (Zoologe, Philosoph) bewiesen. Ihre kurze, aber heftige Liaison bescherte dem bereits betagten Ernst nicht nur einen Sohn, sondern auch einen Auftritt mit Isadora in Wagners Parseval. Wer's nicht glauben kann, lese bitte hier nach (S.420 ff.).

 

Jedoch war ihre Liaison mit den Naturwissenschaften nicht nur länger und heftiger, sondern brachte auch ein etwas anderes Kind hervor: Ab 1993 widmete ich mich neben der Forschung in Kiel und Hannover dem orientalischen Tanzunterricht in meinem ersten eigenen Studio.

 

1997 folgte ihr erstes abendfüllendes Soloprogramm «Tänze um die Liebe» im Kieler Schloss.

Ein getanztes Märchen, musikalisch begleitet von Bilal Yakzan (Laute, Gesang) und Süleyman (Percussion), erzählt von Bernd Krause. Im gleichen Jahr besuchte sie ihre Lehrerin Nelly Mazloum in Kiel und gab zu Ihrem goldenen Jubiläum (1947-1997) einen Workshop.

 

Und dann war's endlich soweit: Das Tanztheater ANAHITA mit der Gruppe Dahar war startklar. Ab 1999 hatten sie viele erfolgreiche Auftritte, auch überregional. Im Sommer 2000 erhielten sie eine Einladung der Deutsch-Tunesischen Gesellschaft nach Tunesien zu einer Tournee.

 

In den Jahren darauf folgten drei weitere abendfüllende Tanzproduktionen «Nil Diamonds»,

«Die 5 Träume des Prinzen Sarouche», «Der Ruf der Großmutter» unter meiner Leitung mit

dem mittlerweile auf 25 Personen angewachsenen Tanztheater.

 

Aus ihrer Liebe zur klassischen Musik heraus entstand im Jahr 2003 die Soirée

«West-Östlicher Divan». Hier wurde ihr die Ehre zuteil, mit Schleswig-Holsteins bekanntestem Organisten, Thomas Walther, und der Sopranistin Dr. Elisabeth Kärcher zusammenzuarbeiten.

 

In ihrem künstlerischen Schaffen hat Anahita vielen namenhaften orientalischen Tänzerinnen und Ensembles der Region auf die Bühne geholfen, sie aus- oder weitergebildet sowie in ihrer Tanzentwicklung unterstützt.